Während die IIG in den letzten Wochen in Igls, Pradl und Reichenau mit Spatenstichen ihre Neubauprojekte in Angriff nahm, sieht es in den bestehenden IIG Wohnungen im O-Dorf weniger erfreulich aus. Seit bald einem Jahr sind die Mieter von vier IIG Stadtwohnungen in der An-der-Lan-Straße 34b von einem Wasserrohrbruch betroffen. Die Wohnungen schimmeln, und Bäder sind seitdem unbenutzbar, doch seit 10 Monaten ändert sich laut den Mietern nichts an den Schäden. Da sie sich von der IIG nicht mehr gehört fühlen, schlagen die Mieter jetzt mit Hilfe der KPÖ Alarm.
IIG verschleppt die Sanierung
Reinhard Niederklapfer ist seit 1980 Mieter in einer der betroffenen Wohnungen im O-Dorf und lebt gern hier. Seit dem Wasserrohrbruch im Jänner 2023 ist das Leben für ihn und die anderen Mieter im Haus jedoch zum Spießrutenlauf geworden. Zuerst habe die IIG die notwendige Sanierung monatelang verschleppt, nur um jetzt mal um mal das Versprechen um Sanierung weiter in den nächsten Monat zu verschieben.
Da Herrn Niederklapfers Bad durch den Rohrbruch nicht mehr benutzbar war, hat die IIG einen Sanitärcontainer vor das Haus und ein Dixi Klo als Übergangslösung bis zur Sanierung in die Wohnung gestellt. Als das Dixiklo voll wurde, musste der krebskranke Pensionist das Klo allerdings selber auf den Balkon stellen, weil die IIG sich weigerte es abzuholen.
Die IIG vertröstet die Mieter seit April damit, dass eine Sanierung angedacht sei. Passiert ist seitdem laut Herrn Niederklapfer aber immer noch nichts. Die Wohnung wurde in der Zwischenzeit durch den wuchernden Schimmelbefall zu einer akuten Gesundheitsgefährdung für den 56-Jährigen. Rechtlich steht in so einem Fall den Mietern eine Aussetzung der Miete und eine Ersatzwohnung zu. Auf eine Ersatzwohnung musste Herr Niederklapfer allerdings ganze neun Monate warten, bekam dann aber eine nicht barrierefreie Wohnung zugewiesen, die er durch seine Krankheit aber auch nicht nutzen konnte. Inzwischen ist er in einer Ersatzwohnung in der Reichenau, muss jedoch trotz dieser Umstände wie die anderen betroffenen Mieter, alle Mindestpensionisten, auch weiterhin jeden Monat die volle Miete an die IIG zahlen.
KPÖ springt ein
Weil er sich von der IIG im Stich gelassen sah, hat er sich an die KPÖ und ihre Landessprecherin Pia Tomedi gewendet. “Man kennt solche Schaudergschichten ja vom privaten Mietmarkt, aber dass die Stadt Innsbruck so etwas zulässt, das ist schon erschreckend", sagt Tomedi, die sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht hat und seitdem Herrn Niederklapfer und die andere Mieter bei der Angelegenheit unterstützt. “Es wirkt so, als würde hier versucht werden, eine dringendst notwendige Sanierung auf Kosten der Mieter rauszuzögern. Das ist ein untragbarer Zustand und muss schnellstens von der IIG gelöst werden.”
Politik in der Verantwortung
Die IIG baut aktuell neue Wohnungen in guter Lage in Igls und der Reichenau. “Dort lassen sich die zuständigen Politiker wie Bürgermeister Willi gerne beim Spatenstich ablichten. Für die Menschen im O-Dorf, die durch dieselbe IIG monatelang im Nassen sitzen, gibt es offenbar weniger Interesse”, ärgert sich Tomedi. Dass die IIG neue Wohnungen baut, sei eine gute Sache, aber die Politik solle sich nicht nur fürs Wohnen interessieren, wenn es um Fotos vom Spatenstich geht. “Die IIG gehört zu 100% der Stadt Innsbruck. Wenn es die IIG nach neun Monaten noch immer nicht schafft, einen Wasserrohrbruch in mehreren Wohnungen zu beheben, ist das ein Managementversagen für das auch die zuständigen Politiker wie Bürgermeister Willi gerade stehen müssen”, fordert Tomedi. Bei solchen Zuständen sei es kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen im O-Dorf wie Bürger zweiter Klasse fühlen und auch nicht mehr wählen würden”, spricht Tomedi auch die niedrige Wahlbeteiligung im O-Dorf an. “Die Politik darf sich nicht nur für Reich und Schön in der Altstadt interessieren und dabei auf Stadtteile wie das O-Dorf vergessen. Wäre so etwas in der Innenstadt passiert, wäre der Wasserschaden schon längst behoben”, meint Tomedi.
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