Michael-Gaismair-Symposium am Grillhof: KPÖ kritisiert exklusive Veranstaltung und fordert Öffnung 

Im Jahr 1525 erhoben sich die Bauern Tirols zu einem dramatischen Aufstand gegen die Obrigkeit. Anders als bei Andreas Hofer blieb ein offizielles Michael-Gaismair-Gedenkjahr bislang aus. Am 21. März lädt deshalb die Tiroler Landesregierung zu einem Michael-Gaismair-Symposium am Tiroler Bildungsinstitut "Grillhof" in Igls. Wir als KPÖ Tirol kritisieren die Veranstaltung als elitär und fordern eine Öffnung für die gesamte Bevölkerung. 

"Die Tiroler Landesregierung hat sich nun zu einem Symposium für Michael Gaismair durchgerungen", attestiert Pia Tomedi, "doch sie macht es auf die erdenklich schlechteste Art." Die KPÖ-Klubobfrau im Innsbrucker Gemeinderat kritisiert die "exklusive Zielgruppe" des Symposiums am Grillhof. 

Im Einladungstext sind vor allem Politiker und ausgewählte Berufsgruppen angesprochen worden. Das schließt weite Teile der Bevölkerung aus und steht im Widerspruch zu einer offenen Veranstaltung mit lokalem historischem Bezug. Zudem stören wir uns am schwer erreichbaren Veranstaltungsort, den hohen Teilnahmekosten von 55 Euro und den “unnötig strengen Stornobedingungen”. So wird die Veranstaltung elitär und abgehoben. Die aktuelle Gestaltung schafft Barrieren, die viele Menschen ausschließen – insbesondere jene, die kein Auto besitzen, sich die Teilnahmegebühr nicht leisten können oder sich von der elitär wirkenden Zielgruppenausrichtung nicht angesprochen fühlen. 

Wir fordern die Tiroler Landesregierung als Veranstalter auf, die Teilnahmebedingungen zu überdenken und die Veranstaltung so zu gestalten, dass sie tatsächlich der gesamten Bevölkerung offensteht. Dazu gehört:
  • Die Erweiterung der Zielgruppe auf die allgemeine Bevölkerung,
  • die Verlegung des Veranstaltungsorts an einen gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbaren Ort und
  • Senkung oder Abschaffung der Teilnahmegebühr, um die Veranstaltung für alle zugänglich zu machen.
"Michael Gaismair steht für den Kampf um Freiheit, Gerechtigkeit und soziale Gleichheit. Es ist beschämend, dass sein Vermächtnis in diesem Jubiläumsjahr nicht landesweit zelebriert wird", so Pia Tomedi. Erst wenn das Gedenkjahr inklusiv und niederschwellig gestaltet wird, kann es einen echten Beitrag zur Gemeinschaft leisten und das historische Erbe angemessen würdigen.