Wir üben scharfe Kritik am neuen Wohnticket, dem Online-Vergabesystem für städtische Wohnungen. Die von Vizebürgermeister Georg Willi (Grüne) gepriesene "Effizienz" ist eine bürokratische Mogelpackung, die soziale Härten verschärft und Wohnungssuchende systematisch benachteiligt. Die Verantwortung für die hohen Mieten auf Land und Bund abzuschieben, wollen wir so nicht gelten lassen. 

Wohnungsnot als "Dauerausrede"

"Seit Jahren ist bekannt, dass Innsbruck zu wenige leistbare Wohnungen hat. Doch statt endlich massiv in sozialen Wohnbau zu investieren, begnügt sich die Stadt mit kosmetischen Korrekturen am Vergabesystem", ärgert sich KPÖ-Klubobfrau Pia Tomedi: "Die Wohnungskrise wird als Dauerausrede genutzt, um Untätigkeit zu rechtfertigen. Das ist so billig wie durchsichtig."

Punktesystem: Soziale Kälte per Algorithmus 

"Das neue Punktesystem des Wohntickets degradiert Wohnungssuchende zu Zahlen. Aus unseren Sprechstunden wissen wir: Menschen werden zurückgestuft, weil individuelle Notlagen - wie Pflegebedarf - nicht ausreichend berücksichtigt werden", kritisiert Tomedi, "statt sozialer Kriterien herrschen nun technische Maßstäbe."

Mietpreisdeckel? Grüne haben ihre Chance verpasst 

"Der Ruf von Vizebürgermeister Willi nach einem gesetzlichen Mietpreisdeckel ist heuchlerisch", findet Tomedi. "In der letzten Legislaturperiode hätten die Grünen auf Landes- und Bundesebene die Macht gehabt, dies durchzusetzen. Stattdessen stimmen sie im Gemeinderat gegen Anträge, die Kurzzeitvermietung und Wohnungsraub eindämmen. Während Familien auf der Warteliste versauern, werden ganze Häuserzeilen zu Touristenunterkünften umfunktioniert. Wer Menschenwürde ernst nimmt, muss Wohnraum entkommerzialisieren - nicht Software optimieren", findet Tomedi.