Die aktuelle Debatte um die Schließung der Jungen Talstation ist nach unserer Ansicht ein Symptom einer machtgetriebenen Stadtpolitik. KPÖ-Gemeinderätin Tomedi wirft der Stadtregierung vor, mit Scheinargumenten zu operieren und den eigentlichen Kern des Problems zu verschleiern: die Frage, wem der urbane Raum in Innsbruck gehört und wer darüber bestimmt.
Stadtregierung übt sich in Machtpolitik
"Wenn die Stadt von 50 Millionen Euro für 'Wesentliches' spricht, während sie gleichzeitig funktionierende, lebendige Kulturorte schließt, dann stellt sich die berechtigte Frage: Was gilt hier eigentlich als 'wesentlich'?", so Tomedi. Die Sicherheitsbedenken und überhöhten Kostenschätzungen sind Vorwände. "Hier geht es nicht um Kultur und auch nicht um die Kosten. Hier geht es um die Macht zu entscheiden, wer in dieser Stadt Raum bekommt und wer nicht."
Von Zukunftsvision keine Spur
Tomedi verweist auf die von der Jungen Talstation signalisierte Gesprächs- und Mitwirkungsbereitschaft. Die Initiative hat längst angeboten, sich an der Instandhaltung der alten Talstation zu beteiligen. "Warum kann man da nicht sagen: 'Gut, ihr saniert das Objekt in Eigenregie und auf eigene Kosten, und dafür bekommt ihr einen unbefristeten Mietvertrag?'", fragt Tomedi.
Während große Immobilienkonzerne das Stadtbild zunehmend prägen, werden diejenigen an den Rand gedrängt, die diese Stadt mit Leben füllen. "Kulturschaffende machen nicht einfach nur Kunst. Sie gestalten Gesellschaft!", betont Tomedi. Will die Stadtregierung ihrem Anspruch eines Zukunftsvertrages gerecht werden, ist der Fortbestand der Talstation unerlässlich.
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